Tag 11 in Hawaii auf Kauai

Das Schreiben beginnt heute mit der Höchststrafe, wie üblich in den letzten Tagen bringe ich meine Zeilen immer oder fast immer in Bars zu Papier und was passiert mir heute, neben mir zwei Preussen und die Bar ist so kurz, bin schon von links nach rechts gewechselt, aber auch der laue Wind vermag ihr Gequassel nicht zu vertragen. Schade. Nun aber zurück zum Tagesbeginn. Früh raus, eh klar, ich bin ja noch auf Oahu, in Honolulu, gutes Timing, habe auch noch Zeit für einen wie immer legendären Starbucks Coffee und dann ab zum Airport. Check-In – Wasserflaschen wegwerfen – 20 Meter weiter habe ich mir dann wieder ein Wasser gekauft – verrückt nicht? Aber so ist es in den Staaten. War dann auch recht früh dran und konnte dann am Airport etwas entspannen. Jetzt wird es den Deutschen Gott sei Dank zu kalt, mal sehen was kommt, man kann sich ja täuschen. “Cheque“ habe ich gehört, hurra. Aber was passiert denn da, die waitress quatscht mich an, und eine hübsche obendrein, „what are you writing?“, wir sprachen dann ein wenig über Lesen und Schreiben und das man das heute eigentlich verlernt im IT-IPad-www-Zeitalter. Recht hat sie. Die Germanen sind schon beim Geldzählen, yeah. Zurück zu den Fakten, habe heute ein normales Auto bekommen, auch recht, aber dafür ein Zimmer, Blödsinn, eine Wohnung, wo mich das Auto drinnen auch nicht gestört hätte. War übertrieben, sorry.

Bin aber trotzdem vor lauter Begeisterung vorbeigecruist und durfte das mit einem kräftigen Stau am Rückweg bezahlen. War aber im Nachhinein egal, das Zimmer war ja eh noch nicht fertig. Habe dann mal meine Koffer ausgepackt, was tut man sonst, wenn man ankommt auf seinem Zimmer. Da habe ich erst gesehen, dass auf dem Kofferanhänger „Heavy“ aufgeklebt war. Es stimmte – ich muss mir was überlegen. Für die Weiterreise, oder so. Habe ich schon erzählt, dass dieser Koffer, der jetzt auf einmal zu schwer ist, auf dem Weg von San Francisco nach Honolulu investigated wurde. Der arme Koffer, er hat sich nichts anmerken lassen. Alles gut überstanden. War dann in der Zwischenzeit im Coconut-Market-Place, hört sich an wie ein Europark für halb-Hawaii – sind aber nur ein paar Imbissbuden und einige Touristenshops, aber ganz nett. Kann’s mir eh nicht aussuchen. Mehr ist nicht. Aber Kauai ist halt was anderes. Das wusste und das wollte ich. Der Sprung ist halt etwas heftig. Von Waikiki Beach daher. Ab morgen geht’s dann ans Wandern. Muss mir noch einen vernünftigen Plan machen für diese Woche. Ich glaub zum Geburtstag am Mittwoch – day 15 – schenke ich mir einen Helicopter-Flug. Wenn ich brav bleibe bis dahin schaut’s gut aus.
Ich wollte eigentlich in die Hula-Girls-Bar, keine Angst, die heißt nur so, die hat aber schon zu und das um 8.00 Uhr p. m. Wie das? Musste in den Nobelschuppen nebenan, irgendwie unsympatisch, aber lauter fesche waitressen sind da zu Gange. Vielleicht komme ich trotzdem morgen wieder, wo soll ich denn sonst hin. Bin mal gespannt was hier das Bier kostet, nur zur Info es ist ein Budweiser-Seidl in der Flasche. Preis kommt noch. War heute nicht mehr oder fällt mir nichts mehr ein, oder was ist los. Na, der hawaiianische Musiker mit seiner Gespielin im Background macht ja auch nicht gerade einen auf Bon Jovi. Das ist ganz schön trübselig. Wenn die immer so traurig sind, wenn sie singen. Da fehlt mir ein wenig der Pop. Die Missionare fallen mir gerade ein, die Vorfahren, von denen man jetzt bei uns mal in der Zeitung liest, wollten die den Hawaiianern nicht glatt auch den Hula-Tanz verbieten. Und da war noch was, ich komm schon noch drauf. Ach ja, das Surfen war es. Die Kellnerin ist echt nett, Klappe da läuft nichts.

Tag 12 in Hawaii auf Kauai

Mother’s Day, da machen die Amis einen ganz schönen Wirbel drum, so ähnlich wie mit dem Valentinstag. Ich bin relativ früh raus, so gegen 6.30 Uhr, habe den besten Kaffee bis jetzt getrunken, selber gemacht, in meiner Suite ist ja alles da von Mikrowelle, Ofen, Toaster und eben auch eine Kaffeemaschine. Ist schon was anderes als dieses gefärbte Wasser, das den Kontakt mit Bohnen bis auf Ausnahmen auszuweichen versucht. Ab ins Auto nur ein paar Meilen Richtung Landesinnere zum Start des Nounou-Trails-East. Ziel der Gipfel des Sleeping Giant, so wird dieser Berg genannt, weil er einem schlafenden Riesen ähnelt, der da so liegt. Ein recht netter Trail durch Wald und Sträucher, nicht allzu breit, aber breit genug, man merkt überhaupt nicht wie schnell man da ein paar Höhenmeter schafft. Um zum Gipfel zu gelangen muss man schon ein wenig klettern, ist aber kein Problem. Das Tolle dabei ist man schwitzt durch die Anstrengung und die Luftfeuchtigkeit gleich einmal wie Schwein aber nicht ein Insekt stört das Wandervergnügen.

Der Berg ist nur ca. 1300 Fuß, d. s. etwa 400 Meter. Aber die Aussicht am Gipfel ist phänomenal – 360 Grad – beinahe ganz Kauai, oder was einige wolkenverhangene Bergerl zulassen. Dabei habe ich gleich zwei nette Amis kennengelernt, den Ken mit seiner Meezy, ein kleiner weißer Glatthaarhund, und seinen Freund Nathan. Ken wohnt hier hinterm Berg, hört sich blöd an, aber er zeigte mir auch sein Haus vom Gipfel oben, Nathan kommt aus Orange County, California. Nach ein wenig Smalltalk und wie komme ich auf den Nounou-Trail – look at this book – haben sich dann unsere Wege getrennt. Weiß nicht warum, schön langsam wird’s peinlich, aber ich hatte so ein gutes Timing, dass wir eigentlich in dieser Zeit nur zu dritt am Berg waren. Angenehm. Beim Abstieg habe ich dann doch einige Leute gesehen, sind wohl nicht aus den Federn gekommen. Zurück zum Buch – The Ultimate Kauai Guidebook – von Andrew Dougherty – hält auch Ken für das beste Buch über Kauai. Das Buch ist mir durch Zufall in einem Bookstore in Lihue am Flughafen in die Hände gefallen – good deal.
Alles in allem dauerte der Trail zwei, zweieinhalb Stunden und ich wollte mich mit einem frischgezapften Bier belohnen, aber es sollte nicht sein. Die Hula-Girls-Bar, keine Angst die heißt nur so, war am Eingang overcrowded, also mindestens eine halbe Stunde warten, die Zeit habe ich nicht, nächste Bar in Kauai Beach-Hotel, die war überhaupt geschlossen – was tun – Supermarkt 6er-Tragerl und heim auf den Balkon – wäre keine schlechte Lösung. Ging dann mal duschen – herrlich – und nochmal in den Supermarkt, der nebenbei noch viel zu teuer ist, aber bei der geringen Auswahl, schaffe es aber dennoch mir eine halbwegs vernünftige Jause zu besorgen. Noch ein paar Postkarten geschrieben und dann wollte ich zum Strand, hatte aber dann doch keinen Bock mehr drauf und ließ den Sonntag vorm TV ausklingen. Muss ja morgen bzw. will ja morgen früh raus. Es warten zwei Trails auf mich.

Tag 13 in Hawaii auf Kauai

Good Morning America. Kaffee-Kochen, vorbereiten für den Kuilau-Ridge-Trail, vielleicht schaffe ich den Trail to Tunnel auch, mal sehen. Dann bis später. Also der Kuilau-Ridge-Trail ist auch nicht alles. Eine nette Wanderung, nicht mehr, sicher ein paar nette Views, aber das war’s auch schon. Natürlich habe ich wieder ein paar Amis getroffen, bisschen Smalltalk, wie üblich. Your English is really good. Danke. Habe ich eh gewußt. Halt, nicht gar so arrogant. Nein, es freut einen schon, wenn man sich einigermaßen gut verständigen kann. Auch deshalb bin ich in Amerika-Fan. Er wollte dann auch ein wenig über die Trails in der Umgebung wissen, ich „no problem“, Andrews Buch raus und schon konnte ich ihm zeigen wo’s langgeht. Er hätte noch die erste Ausgabe gab er mir zu verstehen, meine ist die siebente und brandaktuell. So well.

Beim Runtergehen ließen sie mich dann vorbei, da sie wohl feststellten, dass gegen mich und meine Salomon-Hiking-Trekking-Boots – these boots are made for walking – kein Kraut gewachsen ist. Was mich dann wunderte oder auch nicht, man kennt es ja von den Germanen, die die österreichischen Berge erklimmen, mit welchem Schuhwerk die manchmal eine Wanderung in Angriff nehmen. Ich bin auf meinen bisherigen Trails, zugegeben, immer ein wenig überpowert, gutes Schuhwerk, Rucksack, Wasser und was zum Essen. Und eine kurze Hose wenn’s mal was zum Baden gibt, zweites T-Shirt. Also normal finde ich. Die nicht. Und jetzt kommt’s. Habe einen Fehler gemacht. Gibt’s doch gar nicht, doch. Bin nach dem Kuilau-Trail weitergefahren und wollte zum Jungle-Trail. Das ist da wo der T-Rex im Jurassic-Park seinen Auftritt hatte. Dass man mit einem normalen PKW eine Brücke überqueren kann, über die ca. 10 cm Wasser fließt ist ja noch nicht so sensationell, aber die nächsten 4 – 5 Meilen, na sagen wir 3 – 4 Meilen, das war Offroad vom Feinsten.
Dabei waren sicherlich 5 – 6 Situationen dabei, wo ich nicht wusste geht das, komme ich da noch weiter? Echt heavy. Natürlich mit einem Jeep ist sowas auch nicht viel leichter, nur ein 4WD und der höhere Radstand lassen einen das lockerer angehen. LG nach Unterach, die wissen wer gemeint ist. Kurz gesagt ein interessantes Fahrerlebnis, dass mein Auto, thanks God, ohne Schäden absolviert hat. Ein bisschen Dreck halt links und rechts und vorne und hinten. Bin dann an einen vermeintlichen Parkplatz, weil wenn schon ein Auto dasteht, muss es ja einer sein, stehengeblieben und ca. 2 Meilen zu Fuß weiter, nur ich fand den Jungle-Trail nicht. Sch… und das passiert mir. Bis jetzt lief alles so toll. Aber ich bin trotzdem nicht wirklich angefressen, denn ich habe ja noch diese hübsche Landstraße zurückzufahren. Hab’s dann ganz gut geschafft, ohne Blessuren, und bin dann zurück in meine Suite. Ich wollte noch was einkaufen. Also wie gestern in der Werbung gesehen, rein zu cost’uless. Ist so was Ähnliches wie bei uns Metro vor 30 Jahren, gab’s die da schon? Wollte Gemüse, Paprika, Tomaten und so Zeugs für ne Jause oder zum Brot herrichten für die Trails, fand auch so gut wie alles, nur keine Wurst und keinen Käse, schade. Wollte Essig und Öl aber da die nur Öl in 2 l Dosen haben, habe ich’s dann gelassen und mir woanders ein Samoa-oder-was-weiß-ich-hawaiian-pure-naturally gekauft, schmeckte auch nicht schlecht. Nur der Preisunterschied zu meinem Supermarket ums Eck war doch beträchtlich. Also Werbung ist nicht nur schlecht. Habe dann etwas gegessen, wen interessiert das eigentlich, und einfach einen lockeren entspannten Nachmittag, war ja eh schon halb vier, gehabt. Wollte zuerst noch zum Strand, aber ich habe ja noch ein paar Tage. Der Restsonnenbrand von Waikiki-Beach hielt mich auch vielleicht vom Sonnenbaden ab. Zur Info, ich habe mir einen Wochenplan gemacht und für morgen ist Off eingetragen. Einen ganzen Tag nichts tun, außer Haushalt, aufräumen, Schreiben, chillen.

Tag 14 in Hawaii auf Kauai

Heute steht Off auf dem Programm. Bin schon um 6.15 Uhr auf, damit ich mehr vom Ruhetag habe. Haha, aber stimmt wirklich. Der Ruhetag ist schon voll im Gange, mach mir jetzt zwei, drei Sandwiches und dann ab zum Wasser, bis dann.

Leider kann ich nicht viel mehr berichten als angekündigt. Es wurde ein zu langes Sonnenbad, für meine Haut natürlich, ich hätte noch bleiben können. Habe mit Gabriel-Garcia Marquez meine Zeit verbracht. “100 Jahre Einsamkeit”, na so viele werden es doch nicht werden, ist ein tolles Buch und lässt einen irgendwie nicht mehr los. Denn es hat etwas, für mich jedenfalls. Bin so nach ca. 5 Stunden unter hawaiianischer Sonne zurück und war hundemüde oder vielleicht hatte ich auch einen kleinen Stich. Möglich. Aber ich habe mir am Strand mal angeschaut, wie die Kontrolle der diversen Verbote funktioniert, ich war enttäuscht, ich konnte einige Zigaretten rauchen – strenges Rauchverbot – und die zwei mitgebrachten Heinekens – in der Tüte versteht sich – problemlos konsumieren. Das machte ich im Schatten meines Rucksackes. Vorne habe ich dann das mitgebrachte Mineralwasser getrunken. Aber zur Entschuldigung des offiziellen Amerika ist zu sagen, dass nicht jeder eine strenge Kontrolle erfährt, der sich auf einem Strand mit geschätzten 300 Metern Länge alleine aufhält. Ich war da zwei Stunden am Strand, kam da nicht ein Fischer und legte in einer Entfernung von 30 Metern von mir zwei Angelruten aus. Ich fühlte mich gestört. Nicht jedoch die Fische, die den Angelhaken fernblieben. Endlich hatte ich wieder meine Ruhe. Abends dann ein wenig Fernsehen, mit einigen Schlafunterbrechungen, aber mir ging es nicht ganz so toll. Doch die Hitze?
Eines muss man trotzdem sagen bei den vielen tollen Programmen, die da gesendet werden, es gibt je Hotel den Hawaii-Info-Kanal, wo sie alle Highlights der jeweiligen Insel präsentieren, und es macht Spaß zum einen Informationen noch mal zu bekommen oder andererseits Orte und Spots die man schon gesehen hat, noch einmal zu sehen. So nun muss ich aber meine Schrift wieder ein wenig verbessern. Good Night.

Tag 15 in Hawaii auf Kauai

Juhu, heute habe ich Geburtstag. Ist das so toll? Naja, es feiert ihn fast jeder, die jungen sowieso, dann ein paar Jahre nicht, und dann wieder. Ich denke ich feiere schon wieder. Denn ich habe zwar nichts wirklich Sensationelles erreicht, was ist das eigentlich? Aber ich habe mich wo rausgeholt, mit der Unterstützung von Freunden, denen ich das nie vergessen werde; ich war da, wo ich keinen Feind hinschicke. Und darum Hawaii und darum Geburtstag. So muss es sein. Nicht darauf hören, was andere sagen, ich höre schon die in meinem Ort was sie wohl über meine Reise munkeln, nein auf die hören, die dich mögen, diejenigen die es gut mit dir meinen. Und davon habe ich ein paar. Schön das zu wissen.

Was war denn der Plan für heute? Ich wollte, ich wollte, ich wollte. Nun der Reihe nach. Erstens Heli-Rundflug über Kauai. Rechtzeitig auf, guter Kaffee – was man selbst macht hat halt Hand und Fuß. Rein ins Auto und ab zum Airport nach Lihue. Der ist ja richtig niedlich, noch kleiner als der in Salzburg. Was soll’s, landen und starten können sie hier wohl auch. Bin da auf- und abgefahren und fand den recommended Heli-Unternehmer nicht, Jack Harter. Das ist der, der 1962 damit begonnen hatte, auf Hawaii Rundflüge durchzuführen. Leicht sauer zurück ins Hotel, nachdem mir eine Angestellte des Mitbewerbers einen falschen Highway genannt hat, wo er zu finden sei. What shall’s der wird halt besser sein. Kurze Sitzung – musste ohnehin sein – Prospekt und schon haben wir die richtige Adresse. Bin dann eh daran vorbeigefahren. Aber in dem Häuschen, das von der Straße aus zu sehen ist, könnten die auch Ananas verkaufen. Egal. Wieder rein ins Auto. „You had a lucky Offroad-Tour“ spricht mich einer der Arbeiter an, die zurzeit mit einer schier unglaublichen Mannschaftsstärke die Dächer unserer Wohnanlage reparieren. Die würde nicht mal mein Freund Oliver dirigieren können, so viele waren es. Der Typ sagte dann, ihm wäre das gleiche schon mit dem Auto seines Chefs passiert, er war dann beim CarWash – nur hinten wurde das Auto nicht gereinigt – und er ist aufgeflogen – funny.

Während ich grad so schreibe beginnt es zu regnen, seit Tagen wird schon Regen für die Gegend um Lihue prognostiziert, heute ist es soweit. Vielleicht wird davon mein Auto sauber, ich gehe dann gleich nachschauen, aber ich zweifle. Jetzt hätte ich mich fast verzettelt. Also auf zu Jack Harter Helicopters. Eine nette Dame am FrontDesk. „I am interested in a helicopter -flight, what can you offer me?“. Ja wir haben 6-Sitzer und 4-Sitzer und der Hughes mit 4 Sitzen ist offen. Eh klar nehme ich den Hughes für USD 269,–, naja kein Geschenk, habe aber mit mehr gerechnet für einen 60 Minuten Flight. Heute geht es nicht mehr, alles ausgebucht, aber morgen 15.15 Uhr um 14.30 da sein, okay? Unterschrieben und raus. Was mache ich da? Noch nie im Helicopter, und dann gleich ein offener. Brrrrrrhhh. Da muss ich jetzt durch, ist ja auch mein Geburtstag. Mit einem Tag Verspätung. Was mache ich heute noch? Ein kluger Mann baut vor, und da ich vom Hiking bis zum Baden alles mithabe, entscheide ich mich für den Waimea-Canyon. 20 Meilen von Lihue und dann nochmals so 18, 19 Meilen bis ganz rauf. Ganz oben sieht man das südliche Ende der NaPali-Coast, da fliege ich dann morgen drüber, oh Graus. Toll wie man sehen kann, dass sich innerhalb von Minuten der Nebel verzieht um genauso überraschend an anderer Stelle wiederaufzutauchen. Habe ein paar Bilder gemacht. Auch vom Canyon, der ist der größte in den USA nach dem Grand Canyon, und das auf so einer kleinen Insel. Tolle Gesteinsformationen, wunderschöne Farben, aber auch nicht mehr als ein Wildbach, zugegeben ein großer, wahrscheinlich beim Steineholen. Kennt Ihr den Witz? Bin dann runter vom Berg, ca. 4000 Fuß also nicht wirklich hoch, aber man fährt ja immer vom Meeresniveau los, und das kann was. Ich wollte dann irgendwohin was essen, mich hat aber nichts wirklich angezogen, also rein in einen BestBuy oder so ähnlich. Ich war jedenfalls überrascht von der tollen Auswahl und habe mir ein Wok-Gericht ohne Wok zurechtgezimmert. Konnte mich zwar zum Geburtstag nicht wirklich selber überraschen – bin doch nicht doof – aber das Kochen und umso mehr noch das Essen hat Spaß gemacht. Weiter nach Westen wollte ich nicht, da wird man mit dem Auto nicht weit kommen und dann sind 17 Meilen Fußmarsch bis zum Polihale Beach, da gäbe es einen guten Sunset. Aber da ja zwischendrin die Patriots und Cruise-Missiles für die Pazifikflotte wohnen ist da nichts mit Autofahren. Auch recht. Das Flascherl Wein schmeckte auch, kommt ja aus Australien, vorne links ums Eck, und der Fisch, den ich in die Pfanne schmiss, war aus Indonesien. Also alles made in Hawaii. Lasse den Abend jetzt mal so ausklingen, vielleicht gibt es noch einen Drink beim Nachbarn, wie hieß dieser Laden nochmal? Ein wenig aufgeregt wegen morgen bin ich auch. CU

Habe noch was vergessen, in vino veritas, war noch am Spouting Horn – was für die Amis – da drückt es beim Wellengang Wasser in unterirdische Tunnel, die dann an der Oberfläche ein nettes Geräusch abgeben. Ich bin dann noch nach Poiou und Koloa gefahren. Aber wenn ich da nicht gewesen wäre, würde ich zu Hause auch nicht gerade traurig sein darüber. Heute wehrt es sich etwas, muss noch etwas von mir geben. Dachte mir, schaust noch mal schnell zum Nachbarn, Kauai-Coast-Resort. Ich bin zwar erst das zweite Mal da, aber hier kommt mir alles so peinlich, gespreizt vor. Eine Art Braut im Sommerkleid, er im feinsten Anzug, beide in Schlapfen, Badeschlapfen, was soll das? Der Anhang mit Blumensträußchen, sind wohl die ersten die um 8.10 schlafen gehen, ist das nicht schräg?

Eine hübsche Frau, 3 Meter neben mir an der Bar, aber sprachlos, doch nicht wegen mir? Ich war ja schon vorher so. Wem Du dieses Haus empfiehlst, tust Du niemanden einem Gefallen, also lasse es. Lieber billiger, aber echt. Das ist Dynasty + DenverClan + Desperate Housewives in einem Hotel. Wenn man schon an der Bar nach dem Aperitif abgeholt wird, um dann zum Tisch geleitet, das ist wirklich nicht mein Ding. Das wirkt auf mich in dieser traumhaften Gegend ehrlich befremdend, ich halte das nicht aus. Und bin doch noch da. Mal sehen was kommt. Ein Pärchen, ca. 170 Jahre, beide zusammen natürlich, mit dem obligatorischen Blumenschmuck auf dem Weg ins Zimmer, um sich dann beim Frühstück überrascht wiederzusehen. Bin ich froh, dass ich so nicht bin.

I was just outside, for a smoke. Der Aschenbecher ist genau 20 feet vom Eingang weg, aber die haben lange Beine. Das möchte ich mal sehen, wie die messen. Einige von denen müssen direkt aus dem Auto raus sein, einen Zug und Zigarette in den Aschenbecher, das sieht man an der Länge der Kippen. Komisch, aber wahr, that’s America.

Tag 16 in Hawaii auf Kauai

So nun ist er da. Der Tag, an dem ich zum ersten Male mit einem Helicopter fliege, das auf Hawaii und noch dazu auf Kauai. Ich geb’s ja zu, mir ist etwas mulmig zu Mute, aber die Vorfreude darauf, etwas zu tun, was man im Leben wohl nur einmal macht, normalerweise, kann dieses Gefühl im Bauch locker vertreiben. Ich habe dann am Vormittag so rumgehangen, mir die Zeit mit Lesen, Schreiben und Sudoku vertrieben. Bin ja auf vacation oder nicht. So gegen zwei bin ich dann los zu Jack Harters Helicopter’s Office. Da war dann der check-in für 2.30 Uhr geplant. Ich war natürlich ein wenig früher da, eh klar. Laut Info der Boden- Stewardess sollten wir nichts außer unserer Kamera mitnehmen.

Das Thema Bekleidung wurde schon am Vortag abgecheckt. Gutes Schuhwerk, sowie eine windabweisende Bluse wären gut. War vorherzusehen, dass wieder einmal einer mit Strandsandalen eingelaufen war, worauf man ihm die Alternative anbot, barfuß mitzufliegen oder vernünftiges Schuhwerk zu besorgen. Wenn ein Ösi wie ich mal was überhören sollte, weil man nicht konzentriert zugehört hat, gut aber ein Ami, der wurde genauso wie ich beim Reservieren schon informiert und sollte es eigentlich verstanden haben. Egal, er holte Schuhe, hatte sie ohnehin im Auto. Zur Belohnung durfte er sich mit seinem Schatzi in die erste Reihe setzen, das sind Kuschelplätzchen für zwei 50 kg-Geschöpfe. Aber nicht wirklich gemütlich für zwei Erwachsene. Okay ich bekam den Sitz hinten rechts zugewiesen, lucky, den laut Andrews Kauai-Guide der beste Platz zum Fotografieren. Links neben mir ein wortkarger Ingo aus München. Komischer Kerl, hat zweimal gegrüßt, aber nichts gesagt, ich auch nicht.

Und nach einem FAA-Briefing, unser Instruktor Michael wies mehrfach auf diese FAA-Anforderung hin, ging’s dann rein in den Helicopter. Der Chefpilot persönlich half uns beim Angurten, Kopfhörer auf, fertig. „Hey guys back there, where are you from?“ fragt uns der Pilot. Ingo, links neben mir artig „Munich, Germany“. Ich darauf „Michael from Salzburg, Austria“. So let’s go. Sanftes Abheben, eine Runde über den Airport von Lihue, der ist ja von oben noch kleiner als ich dachte und dann weiter Richtung Nordwesten. Ein paar Hügel entlang zum Waimea-Canyon, im Süden bzw. Südwesten die Küste mit dem Polihale State Park, der auch heute wieder 17 Meilen lang ist. Ein paar tolle Dreher an den Wasserfällen, ja der vom Jurassic Park war auch dabei und dann ab Richtung NaPali Coast. Mit Dreher meinte ich, dass unser Pilot jedem Passagier die Möglichkeit gab, seine Bilderchen zu machen, was meinen tollen rechten hinteren Sitzplatz ein wenig entwertete. Aber nachdem ich am Ende über 200 Fotos gemacht hatte und der gute Ingo, links neben mir auf nicht mehr als ein Viertel kam, geschätzt zumindest, weil der so viel geschaut hat, nicht durch die Kamera, sondern mit den Augen, denke ich doch mein Platz war mit Abstand der Beste.
Phänomenal, atemberaubend, amazing. Man kommt aus dem Staunen nicht heraus. Dieser Blick aus dem Helicopter ist einfach unbeschreiblich. Wir sind dann eine Runde in das Kalalau-Valley rein – und verständlicherweise wieder rausgeflogen, ein Tal, welches einmal besiedelt war, aber nach und nach aufgegeben wurde, oder besser gesagt werden musste, um einem State Park zu weichen. Taro Bauern lebten vorher hier für ca. 1000 Jahre. In den 60ern waren es die guten alten Hippies, die eins sein wollten mit der Natur und hierherzogen, aber die Umwandlung zum NaPali-Coast-State-Park verhinderte, dass Love & Peace nachhaltig hier Platz gefunden hätte. Weiter nach Norden Ha’Ena Beach, Ke’e Beach, Hanalei dann Princeville. Blick auf Kilauea point und dann zurück Richtung Süden. Mount Wai’ale’ale, der Ort mit dem höchsten Niederschlag der Erde. Es ist wie immer bewölkt hier und so können wir nur unter den Wolken fliegen, ganz nah an die Felsen des Kraters heran. Tolle Formationen, tolle Eindrücke, ein wunderbares Erlebnis. Wir fliegen dann über die Wälder von Zentral-Kauai zurück nach Lihue – Landung –aus. Leider. Die Erde hat uns wieder. Noch schnell ein Foto mit dem Heli und dem Piloten und das Abenteuer ist vorbei. Zurück per Kleinbus zur Basis, ich bedanke mich nochmals bei der Bodencrew im Büro und trinke einen großen Schluck Wasser. Rein ins Auto und ab nach Hause. Ich muss das gerade Erlebte erst einmal sickern lassen. Hunger, ich wärme mir die Reste meines Geburtstagsmenüs nochmals auf und lasse den Tag mit den sensationellen Eindrücken ausklingen. Ich habe noch drei Tage auf Kauai. Da werde ich etwas chillen, einen Tag an die Nordküste und dann Kofferpacken für Maui. So ein Stress.

Tag 17 in Hawaii auf Kauai

Heute war irgendwie nicht viel, ein wenig faulenzen, trödeln, dann mal gegen Mittag zur Post, musste ja meine zweite Postkartenserie losjagen. Die sollte dann doch zu Hause sein bevor ich wieder da bin. Ich denke es geht sich aus. Dann suchte ich den Kuhui-Market-Grove – und fand ihn auf Anhieb. Es ist wirklich nützlich, wenn man die Adresse hat und schon vorher weiß, wo es ungefähr sein sollte. Bin wieder an der Schicki-Micki-Bar, wo soll man da zu Fuß hin – don’t drink and drive – hinter mir ein sich alleine unterhaltender Alt-Hawaiianer, der ein paar Songs zum Besten gibt. Der zweite ist schon um Klassen besser als der erste, wo führt das noch hin mit ihm? Der namenlose Barkeeper stellt mir die Frage, die wir uns beide schon vorher mit ja beantworteten. „A Budweiser?“ Zurück zum Marketplace, war keine schlechte Wahl, da habe ich dann ein paar Sachen bekommen, die ich schon seit Tagen suchte. Sogar ein paar Mitbringsel, gehört ja auch dazu. Ich fand dann ein vernünftiges Restaurant zum Essen. Chicken mit Salat und Reis inkl. Appetizer und Cola für USD 11.80. Da koch ich nicht mehr selber. Das macht wirklich nur dann Sinn, wenn man länger bleibt und täglich was zubereitet. Aber für mich, bei ein- zweimal Kochen ist der Wirt die bessere Wahl, und auch die billigere. Anschließend gemütlich nach Hause, ein paar Dinge geordnet, und mich dann gemütlich auf die großzügige Veranda begeben. Das Kindergeschrei des Pools, also der Lärm, den die Kinder im Pool machen, hat mich dann zum Strand getrieben, war eine schöne Stimmung wie sich die Sonne immer wieder ihren Weg durch die Wolken bahnte und schräg von hinten die Wellen des Pazifiks zum Glänzen brachten.

IPod, gute Musik, man nehme z. B. den Earth Song von Michael Jackson, gute Stimmung. Wollte dann etwas in die Waschmaschine werfen, brauche ich wieder ein Waschmittel, Familienpackung, reicht bis 2015, nein mit mir nicht. Plan B, Waschbecken, Shampoo, heißes Wasser, einweichen. Stunden später wieder raus, trockenen, fertig. Erledigt. Ich muss ja nicht auf den Opernball damit. Kurze Tanzpause – er muss wohl mal, den Musiker meine ich. Aber nicht unangenehm ein wenig Ruhe. Ein Typ neben mir stochert in seinem gut riechenden faschierten Braten herum, ich glaube er weiß noch immer nicht was er da verspeist. Sei‘s drum. Ach ja, ich habe mir heute auch die anderen Bücher von Andrew Doughty (die besten Hawaii-Reiseführer) geholt. Das Buch über Oahu habe ich noch zu Hause gelesen. In die beiden über Maui und Big Island habe ich vorhin schon beschnuppert. Okay Programm für morgen, North Shore, von Kapaa ca. 20 bis 25 Meilen, also ein netter Tagestrip. Ich brauche aber mal eine Tankstelle und vielleicht mal einen Carwash. Der Tag der Rückgabe rückt näher. Da sollte er schon wieder glänzen. Also dann bis morgen.

Ganz war es das noch nicht. Gestern, also Donnerstag hatte ich so einen Fernsehabend, den ich mit einigen Rauchpausen unterbrach, um mir dabei immer wieder selber zu versprechen anschließend ins Bett zu gehen, und dann zum Trotz doch weiterzuschauen. Irgendwann trotz amerikanischer Werbesender-Vielfalt und mangels Teletext – sind wir echt so weit vorne? – bin ich dann auf einen Doors-Bericht gestoßen. Gut gemacht, viele Original-Aufnahmen, ich habe dabei wirklich viel mitbekommen, ehrlich. Was die englische Sprache betrifft meine ich. Jim Morrison wurde recht gut präsentiert bzw. in den Vordergrund gebracht, war ja auch wirklich so. Aber eins war so schräg, dass es verdient hier niedergeschrieben zu werden. Man kennt ja das Lied „The End“ mit der Textpassage „Father I wanna kill you, Mother I wanna fuck you“. Aber das Wort „fuck“ wurde tatsächlich 40 Jahre danach weg- und übergepiepst. Spinnen die? Ist „kill“ so toll, ist es das etwas Schönes? Man muss den Song und die Zeilen als ein Ganzes sehen, alles verstehe ich vielleicht auch nicht Wort für Wort, aber wenn man alle diese Wörter aus den Songs wegpiepst, oder auch aus Büchern, da halt mit Tippex, dann wären die Bücher voll mit Piepsern und die CDs voll mit Tippex, oder umgekehrt. Alles mag ich auch nicht an den Amis, das muss auch einmal gesagt werden.

Ich habe es schon einmal angesprochen, es hängt natürlich davon ab, ob man alleine oder mit einer oder mehreren Personen reist, aber es hat schon eine große Qualität kein Notebook mitzunehmen. Sich nicht einfach ins Web zu hängen und Dinge zu lesen, die man ohnehin nicht ändern kann oder die man zu Hause noch früh genug erfährt. Zum Bearbeiten der Bilder oder für die Vorbereitung des Reiseberichts wäre hier natürlich genug Zeit, aber wer ist schon davor gefeit auch die unwichtigen Informationen zu lesen? Ich weiß, dass Bayern und Salzburg Meister sind, und zu Hause alles soweit in Ordnung ist. Ende. Ich genieße meinen Urlaub, auch von der täglichen Informationsflut, no Computer, no Handy (fast). Aber man braucht einige Zeit, um sich daran zu gewöhnen, dass es nicht mehr klingelt. So jetzt nach über zwei Wochen geht es schon ganz gut. Der Verlauf meiner Reise erfordert es auch sich alle paar Tage neu zu orientieren und einzugewöhnen, eine spannende und aufregende Aufgabe. Ob ich alles so gut erwischt habe wie erträumt oder ausgemalt werde ich am Ende nochmal zusammenfassend erzählen, aber bis zum heutigen Tage bin ich recht zufrieden. Ich habe alles zur richtigen Zeit erwischt, vom Wetter her kein Pech, hätte ja auch passieren können, Hotels okay bis sehr okay. Auch die Lage der Hotels war perfekt gewählt, so war es nicht schwer die von mir ins Auge gefassten Ziele zu erreichen. Beginnend mit San Francisco bis nach Oahu und Kauai. Mal sehen wie es weitergeht. Ich denke gut.

Tag 18 in Hawaii auf Kauai

Another Day In Paradise

Ich weiß, es klingt abgedroschen, speziell bei so einem Urlaub, aber das heute war der Hammer. Die Straße von Kapaa nach Norden ist ja nun wirklich nicht so spannend, wenn manjedoch in der Nähe von Kilauea-Point, dem Leuchtturm kommt, etwas Schöneres, etwas paradiesischeres habe ich noch nicht gesehen. Immerhin bin ich schon zwei Wochen da und nicht nur in meinem Zimmer gesessen. Princeville, wirklich nett, dann weiter nach Hanalei und noch ein Stückchen weiter Richtung Kée-Beach – no Fotos – hinfahren, anschauen. Unglaublich. Ich wollte heute einfach nur einen Trip an den North Shore machen, aber zur Sicherheit Schuster’s Rappen mit eingepackt. Nachdem die Parkplätze an Kée-Beach überfüllt waren – steht ja auch im Reiseführer – musste ich weiter hinten stehenbleiben und da war ich nun. So richtig nach beach war mir noch nicht, also rein in die Boots, gehe ich also ein paar Schritte. Da stand dann das Schild „Kalalau Trail“. Was sollte ich tun? Also los, so schlimm wird’s wohl auch nicht sein. Schon der erste Anstieg ist eines Wildbachs würdig, der nicht darauf vergessen hat, seine Steine abzuholen, echt anstrengend. Und zur Erholung bleibt nicht viel Zeit, man macht dabei Höhenmeter um Höhenmeter und schwupps, ist man geschätzte hundert Meter über dem Meeresspiegel. Da ich ja weiß, dass da hinten eine Bucht ist, muss ich ja die klarerweise wieder runter und nochmals rauf, zurück also. Sengende Hitze, Luftfeuchtigkeit, bergauf, bergab, ein mörderischer Anfang. Da noch weiter hinten, haben die Ur-Hawaiianer ihren Göttern gehuldigt. Hatte wohl auch seinen Grund. Aber nochmals, diese Ausblicke und Eindrücke, dieser Trail, das hat etwas. Es waren nur zwei Meilen um dann letztendlich zum ….. Beach zu gelangen. Aber für mich vom Empfinden her in der Kombination mit der Straße dahin unbeschreiblich. Klar hatte ich meine Superhiking-Ultra-Boots an, aber was mir da zum Teil an Schuhwerk meiner Mit-Bergsteiger unterkam ist echt beeindruckend. Ein kurzer Querschnitt, türkiser Badeeinteiler mit Strandlatschen, Japanerin mit voller Schminke für den nächtlichen Stadtbummel, Badschlappen kombiniert mit Shirt und kurzer Hose, dazu ein Wassertank für zwei Ameisen, Bikinis und Badshorts, eh klar, zum Teil aber doch kombiniert mit Schuhen die zum Wandern taugen, ach ja barfuß waren auch einige unterwegs. Okay jedem das Seine, ich war gut gerüstet, nur mein Körper hatte doch Probleme mit den geforderten Strapazen Schritt zu halten. Aber er musste. Den Strand, das Ziel habe ich geschafft und erfahrungsgemäß geht es nach Hause ja bekanntlich schneller. Ich musste auf dem Rückweg ja auch nicht mehr so viel fotografieren. Als ich dann am Parkplatz ankam war ich völlig platt. Ich wusste nicht genau warum, war ja eh nur ein 2-Meilen-Trail und zurück, aber trotzdem war ich fertig. Egal, wieder alles sortieren und den Rückweg genießen, was ich dann auch tat. Schreibe morgen weiter, bin im Moment zu müde. Mahalo.
Jetzt ist schon morgen, Sonntag, Tag des Herrn, und meine Kräfte sind schon wieder da. Ich wollte noch ins Schicki-Micki-Hotel mit dem Kellner ohne Namen, aber nach einem kurzen Toilettenbesuch und der Feststellung, dass die Bar gefüllt war, trat ich meinen Fußweg nach Hause an. Ein kurzer Sidestep zur Hula-Hula-Bar verriet mir, dass diese abermals geschlossen hat. Entweder hat da der Pächter gewechselt oder die können sich nicht vorstellen was man mit diesem Namen verbinden könnte. Also ich erwartete doch nach 19.00 Uhr noch ein Bier zu bekommen. Zu Hause ist es auch schön. Ein, zwei Bierchen aus dem Kühlschrank und ab ins Bett. Nach ein wenig Fernsehen natürlich.

Tag 19 in Hawaii auf Kauai

Wie schon erwähnt, heute ist Ruhetag. Einfach gemütlich in den Tag hineinleben, ohne Stress, ohne etwas tun zu müssen, außer Kofferpacken. Ich komme mir schon vor wie ein Rockstar. Nur singen muss ich nicht. Alle die mich bis jetzt hörten danken mir dafür.

Wollte eigentlich nichts mehr schrieben heute, aber ein paar Zeilen muss ich schon noch loswerden. Nachdem ich bis etwas nach Mittag herumgetrödelt habe, packt mich der Hunger und ich bin in den legendären „Coconut Market“ gegangen. Hatte da was zu essen gefunden, Fisch und Schwein und Reis und Salat, naja. Die Portion war groß, aber nicht wirklich teuer. Ich war dann ein wenig shoppen und habe auch etwas entdeckt und auch gekauft. Aber eigentlich für Leute, die ich nicht auf der Liste hatte. Zwei davon waren bei meiner Abreise noch nicht geboren und die anderen zwei sind Oskar und Luna. Die sollen auch etwas aus Hawaii bekommen. Die Sache mit den Hawaii-Hemden gestaltete sich gar nicht so einfach, die wirklich schönen kosten USD 70,– und mehr und die anderen sind zum Teil so extrem gestylt, dass sie wahrscheinlich nur für den Fasching taugen. Hoffe das ich mit den Hemdenkaufen auf Maui oder Big Island mehr Glück habe. Am späteren Nachmittag habe ich dann fast meine Koffer fertiggepackt und das Chillen fand seine Fortsetzung. „Soldat James Ryan“ hat mir meine Zeit etwas kurzweiliger gestaltet. Zwischendurch auf ABC der Wetterbericht für die kommende Woche. Fad. „Temperature in the Mid-Eighties, some wind, no rain“. Bitte nicht böse sein zu Hause. Aber heute hat es ja eh ein wenig getröpfelt, 5 oder 7 Minuten. Ich glaube ich könnte mich daran gewöhnen. Mit dem Schreiben habe ich jetzt nur deshalb begonnen, um von Kauai Abschied zu nehmen. Einer Insel, die verglichen mit Oahu (inkl. Honolulu) sowieso nicht zu vergleichen ist, und ich tatsächlich die Insel so erlebe wie ich sie mir vorgestellt habe. Ich genieße die relaxte Art der Hawaiianer hier und kann mich da wirklich gut erholen. Wovon eigentlich? Okay also ausspannen. Zufrieden. Obwohl das Kofferpacken immer so eine Art Abschied ist, und man dabei zwangsweise an den Alltag denkt, muss ich schon festhalten, dass noch fast 2 Wochen Hawaii vor mir liegen. Eine kleine Woche auf Maui und eine große auf Big Island. Habe mir natürlich, wie schon erwähnt, von diesen beiden Inseln das jeweilige Buch von Andrew Doughty gekauft und durfte feststellen wiederum auf der richtigen Seite der Insel einquartiert zu sein. 
Wenn man mal da war, ist es nicht so schwer das herauszufinden, aber aus einer Entfernung von fast 13.000 km ist das natürlich etwas anderes. Aber wozu hat man denn ein Reisebüro. Okay ein paar Flüge buchen, Hotels dazu und Mietwagen, fertig. Aber es hat bis heute alles perfekt gepasst, und ich bin was die Hotels betrifft wirklich positiv überrascht worden und werde es meinem Reisebüro auch nochmal per Email mitteilen. Gute Arbeit Leute, danke. Zwei Missgeschicke muss ich noch beichten, bevor ich, ohne etwas vergessen zu haben „Garden-Island“ verlasse. Gleich am ersten Tag war es auf Kauai, einchecken, Zimmer aufgesucht, Koffer aufs Bett, super geile Terrasse, ein Glas Wasser für die Zigaretten, ich rauche erst mal eine, dann die zweite und möchte wieder rein und ziehe die Schiebetür in die falsche Richtung. Man sollte die Türe eigentlich nicht von außen verschließen können, aber mir ist es gelungen, super. Ich habe dann mal geschaut wie ich vom ersten Stock runterkommen kann und schon einen Plan geschmiedet, entweder nehme ich den Baum oder ich klettere über den Balkon. Während ich so grüble kommt einer der Jungs vom Personal vorbei und ich bitte ihn, mich aus meiner misslichen Situation zu befreien. Ich werfe ihm den Schlüssel hinunter und kurz darauf höre ich ihn an der Tür, hurra ich bin wieder frei. Vorsichtshalber habe ich vorher noch den improvisierten Aschenbecher versteckt und er hat mir mit verdutztem Blick die Tür geöffnet. Er konnte sich nicht vorstellen wie ich das schaffte, ich auch nicht. Der zweite „Unfall“ passierte an einem Abend als ich von der Schicki-Micki-Bar nach Hause kam, wollte ich am Balkon noch eine rauchen und vergaß doch tatsächlich das Fliegengitter zur Seite zu schieben, und schon war es passiert. Es war erstens ein kleiner Schock, dazu noch ein wenig Lärm, darf ja nicht wahr sein. Am nächsten Tag bei ausreichend Licht habe ich es dann wieder in Ordnung gebracht. Also das musste ich schon noch loswerden, so Aloha in Maui.