Tag 25 in Hawaii auf Big Island
Das hat heute ganz schön lange gedauert, bis ich zum Schreiben komme, nämlich bis morgen. Ja wir haben Sonntagabend, und erst jetzt komme ich dazu. Der Hauptgrund liegt in einem miesen Lokal, wo ich zum Abendessen war. Süffisanter weise war das Lokal ein Italiener, Spaghetti mit Meeresfrüchten überraschend gut, aber die Kellnerin sowas von unfreundlich und ignorant, dass mir die Lust fehlte, um noch wo hinzugehen, um den Tag schriftlich Revue passieren zu lassen. Aber es kommt ja der nächste Tag. Naj so viel gibt’s eigentlich eh nicht zu berichten, war halt wieder so ein Zwischentag. Trotz Abflug um 12:00 Uhr musste ich früh raus, ich brauche ja mit dem Auto eine Stunde zum Airport. Dann eben Auto abgeben, Gepäck einchecken (heavy), dann mich selbst mit dem Handgepäck, alles roger, bin ja nicht blöd. Dann wieder warten. Habe mir am Flughafen einen Burger vergönnt, naja für den Hunger halt. Mal schauen wo ist mein Gate, auch nicht wirklich schwer, für den Zeitvertreib noch ein “Sudoku easy” – soll ja auch Spaß machen und dann warten. Warten. Warten. Juhu, halb 12, jetzt geht’s bald los. Also zuerst Boarding für die mit Kindern, dann die dis- oder misabled oder auf Deutsch die Behinderten. Dann row 18 – 26, schon schieß‘ ich los. Sitze dann einige Zeit alleine in meiner Reihe Sitz F, heißt ja Fenster oder Windows, egal, da kommen schon zwei aus dem uns gut bekannten Nachbarland, wo er extrem stutzig die Sitzplatzbeschreibung studiert um mit ihr dann darüber zu diskutieren, ob nicht F Gang bedeutet, sie wissen ja nicht, dass ich sie verstehe, sage auch nichts, träume vor mich hin, unwissend erscheinend, hoffe ich halt. Nach Minuten des Zögerns lassen sich die beiden links neben mir nieder, um dann zu bemerken, der Flug dauert eh nur eine halbe Stunde. Und vom Fensterplatz sieht man ohnehin nur die Tragfläche. Wie sind die überhaupt problemlos nach Hawaii gekommen mit der Auffassungsgabe? Frag ich mich, egal schon geht es los. Noch ein netter Rundflug über Maui, trotz Tragfläche sieht man einigermaßen, anschließend einige Minuten übers Meer, und dann beginnt schon der Anflug auf Big Island. Touchdown, ging schon mal besser, dann ab zu Gate. Welcome, Aloha on Big Island. Sieht bis jetzt noch nicht so toll aus. Der Flughafen wurde ja neu gebaut, sieht ein wenig aus wie Lava, dass man plattgewalzt hat und anschließend asphaltiert. Danke Vulkan. jetzt haben wir einen neuen Flughafen. Leider waren die Dollar-Mädels heute nicht die schnellsten, aber ich bekam eine junge Hübsche zugeteilt, Natalie mit einem “In-Training”-Schild, und so dauerte es noch eine halbe Stunde, bis ich meine nicht mehr ganz so schrill blaue Dogge bekam. Egal. ab Richtung Hotel. Gefahren bin ich dahin, das muss auch einmal gesagt werden, wie wenn ich noch nie etwas anderes gemacht hätte, ohne Probleme bei der Orientierung, keinen Meter zu viel und schnurstracks vom Flughafen auf den Hotelparkplatz. Ich war richtig stolz auf mich. Einchecken und rauf aufs Zimmer. Koffer aufmachen, eh klar “investigated” und wieder nix gefunden. Schön langsam tun sie mir leid. Ob sie dann den Koffer von Kailua-Kona nach San Francisco wieder so schön zukriegen, da bin ich mal gespannt. Ich hoffe. Bin dann noch ein wenig nach Kona reinspaziert, wirklich ein nettes Städtchen, ein Shop neben dem anderen, aber keiner dabei, der mir meine Uhr repariert. Die Batterie hat ihren Geist aufgegeben. Dann mal ein paar Bier an einer Bar mit seaview, nicht zu verwechseln mit Seeblick, dann zurück ins Hotel, ein wenig Rasten muss sein, um dann später nochmals aufzubrechen. Ich habe ja schon vorher darüber berichtet. Was Gutes zum Trinken gab’s beim Italiener ja nicht, der Vorschlag der überaus unsympathischen waitress, hübsch war sie auch nicht, byob, hol dir deinen Wein drüben beim ABC, ich mache ihn für dich auf. Nein ich wollte nicht, ich bin Sternzeichen Stier. Punkt. Nach dem Zahlen ging ich zum ABC und holte mir eine Flasche Rotwein, den ich anschließend auf meinen Balkon genüsslich in mich hineinsog. Mit mir nicht.
Tag 26 in Hawaii auf Big Island
So hier bin ich nun wieder, fast uptodate. Habe mich an Big Island noch nicht ganz gewöhnt. Das Hotel ist ganz schön, sauber meine ich, aber unpersönlich. Bei fünf oder sechs Gebäuden mit jeweils 5 Etagen eigentlich nicht verwunderlich. Die Lage ist eigentlich nicht schlecht, nur den Sandstrand ums Eck, den habe ich hier halt nicht. Dafür bin ich quasi mitten in der Stadt. Also alles kann man ja wirklich nicht haben. Parkplatz beim Hotel für USD 5 pro Tag ist auch okay. verglichen mit USD 28 in San Francisco, USD 20 in Honolulu, USD 0 in Kauai und USD 10 in Maui. Ich muss mich beeilen, es wird finster. Wollte den Tag nicht vertrödeln, also bin ich um 9 Uhr ins Auto, was mach ich, okay Richtung Süden. Und wenn schon Süden, dann ganz Süden, “South Point”. Das ist der südlichste Punkt in den USA, nicht in Florida, Key West ist ca. 650 km weiter nördlich, für unsere Geografie-Freaks. Ich schreibe dann morgen weiter, ich sehe nichts mehr und unten spielt eine Band, cu.
Es ist doch noch heute. Nach einem nicht ganz aber fast erfolglosen Barbesuch, da wo ich am Samstag schon war. Ich mag das, wenn sie sagen “sure you can can get a beer”, und dann räumen sie schon hinter dir das ganze Lokal zusammen. That’s what I like. Ein paar Schritte weiter, lässige Hütte, cooler Kellner, geht ja. No food, just beer, why not? Heineken. Und Platz und Licht zum Schreiben habe ich auch. Leider – kurzer jump – sind jetzt im Zimmer rechts von mir noch Nachbarn eingezogen, also eher Schluss mit Tschicken am lahaina (Balkon?). Musste wieder einmal lachen heute am Weg nach South Point, ich mache einen Umweg über die Delphinbucht, leider ohne Delphine, entweder sind die auch auf Urlaub oder ich bin zu spät dran. Sei wie es sei. Ich sitze da an einer befestigten Ufermauer, die einige Löcher aufwies, da werde ich nicht glatt gefragt: “Are you responsible for this?”, von einem Ami dessen Schatzi nicht mehr ganz so gut zu Fuß war. Echt nett. Und dann weiter, “are you living in this region here?”, schau ich echt schon so aus “No Sir, I am a tourist.” Haha, break.
Talking to the kellner, weiterhin der nice guy, das übliche Gespräch, “where from, how long, and so on …”, das kann ich mittlerweile schon ganz gut. Am Rückweg dann von South Point wollte ich ein wenig shoppen. Hunger. Ich wollte einen woodboardsnack – man kann sagen Brettljause. Brettl war aus Plastik from Thailand, aber die Jause war okay. Der Speck der eingerollt vor lauter Grillen zum Frühstück serviert wird, ist roh oder geräuchert auf Amerikanisch fast nicht zum f…., genießen. Aber der Rest sogar, european styled bread, frenchbread, war wirklich gut. Das anschließende Ausspannen am Balkon tat mir gut, ich wurde nur durch die Nachbarin und ihren Mitbewohner gestört und auch das bald beginnende Luau im Hotel gegenüber hat mich ein wenig aus der Ruhe gebracht. Aber diese Bar gefällt mir. Am Ali’i Drive ist ein bisschen traffic, some people, aber eine nette Bedienung, da komme ich wieder. Um die letzte, eigentlich wertvollste Urlaubswoche nicht ganz zu vergeuden, habe ich am Nachmittag auch ein wenig geplant, was denn so ansteht.
Es schaut mal so aus, Montag Mauna Kea, Dienstag Ruhetag, Mittwoch volcano, Donnerstag North Shore, Freitag schade, make ready for take-off. Kohle-update habe ich auch noch durchgeführt, bin voll im Plan. Vielleicht bring ich sogar was heim? Ein Schelm wer’s glaubt.
Tag 27 in Hawaii auf Big Island
So schön langsam heißt es Abschied nehmen von Blue Hawaii. Aber noch ist es nicht soweit. Ich habe ja noch ganze 3 Tage und einen irgendwie komischen, noch dazu einen Freitag – tgif – thank god it’s friday. Das gilt für mich leider nicht. Zu Hause ja auch nicht immer. Nun weiter. Habe mir für heute eigentlich nichts Besonderes vorgenommen, ich wollte meine Uhr mit einer neuen Batterie versehen wissen und dann ein bisschen aufs Land fahren. Konkreter, ich wollte nach Norden, nach Waimea, bin aber dann in Spencers Beach Park hängengeblieben. War ja auch Badewetter, Temperaturen erspare ich euch. Super saubere Anlage, tolle Duschen, alles neu und ein Bilderbuchstrand. Ich war da für ca. 3 Stunden, um festzustellen, dass der Batteriewechsel der Uhr nicht zu 100 % sauber gemacht wurde, die Abdeckung wurde nicht ordnungsgemäß verriegelt, Uhr steht, der Krempel oxidiert. Ich habe dann mein Uhrmacher-Werkzeug genommen, einen amerikanischen Nagelzwicker, Abdeckung runter, Batterie raus in die Sonne. Hat aber aufs erste nichts geholfen, dann aber auf der Autofahrt zur Lüftung und mal schauen, ja sie geht noch immer, freu.
Zur Fahrt und zur Gegend kann ich schon nicht mehr viel sagen, es ist einfach beeindruckend, wenn man sich dann noch auf Karten die Lavaflüsse der vergangenen Eruptionen ansieht. Und man stumpft ab mit der Zeit, man hält nicht mehr bei jedem
Steinhaufen und fotografiert nicht mehr alles und jedes, man ist irgendwie gesättigt. Es ist nicht so, dass man alles schon gesehen hätte, aber noch vor gut 3 Wochen sind die gigantischen Lavaströme, die vor 100 oder 150 Jahren hier Richtung Meer flossen, auch nicht viel anders als die, die das vor 70 oder 30 Jahren taten. Noch was auf dem Weg nach Norden auf einem schier endlosen Highway, ich glaube #19 Hamehuna.. oder so, links abbiegen nach Waikaloa Bay, okay warum nicht. Da wurde so richtig auf Lavagestein eine kleine Ferienstadt angelegt, mit Shoppingcenter inkl. Gucci, Armani und Luis Vuitton, natürlich auch alles andere was man sich so vorstellt. Eine normale, für amerikanische Verhältnisse, Straße schlängelt sich an einem künstlich angelegten Bach, der einem wiederum künstlichen kleinen Wasserfall entspringt, gesäumt von Palmen und anderem Gesträuch. Ein Golfplatz darf da natürlich auch nicht fehlen. Der Ozean da Verne wartet mit einem netten
Sandstrand auf seine Besucher. Aber bei diesem heutigen kleinen Trip habe ich schon die Dimensionen von Big Island erfassen können. Es ist größer, weiter und unberührter.
Steinhaufen und fotografiert nicht mehr alles und jedes, man ist irgendwie gesättigt. Es ist nicht so, dass man alles schon gesehen hätte, aber noch vor gut 3 Wochen sind die gigantischen Lavaströme, die vor 100 oder 150 Jahren hier Richtung Meer flossen, auch nicht viel anders als die, die das vor 70 oder 30 Jahren taten. Noch was auf dem Weg nach Norden auf einem schier endlosen Highway, ich glaube #19 Hamehuna… oder so, links abbiegen nach Waikaloa Bay, okay warum nicht. Da wurde so richtig auf Lavagestein eine kleine Ferienstadt angelegt, mit Shoppingcenter inkl. Gucci, Armani und Luis Vuitton, natürlich auch alles andere was man sich so vorstellt. Eine normale, für amerikanische Verhältnisse, Straße schlängelt sich an einem künstlich angelegten Bach, der einem wiederum künstlichen kleinen Wasserfall entspringt, gesäumt von Palmen und anderem Gesträuch. Ein Golfplatz darf da natürlich auch nicht fehlen. Der Ozean da Verne wartet mit einem netten
Sandstrand auf seine Besucher. Aber bei diesem heutigen kleinen Trip habe ich schon die Dimensionen von Big Island erfassen können. Es ist größer, weiter und unberührter.
Tag 28 in Hawaii auf Big Island
Ich weiß, der Plan von mir vor zwei Tagen sah anders aus. Aber den Mauna Lea werde ich lassen. Ich nehme mir heute frei. Und fahre morgen zum Vulkan, um dann Donnerstag und Freitag richtig zu relaxen. Und heute auch, ich lasse es gemütlich ausklingen. Ich habe hier so viel gesehen und eine Menge an Eindrücken gewonnen, dass es eigentlich gut ist, so wie es ist. Was natürlich dazukommt, ist das in gut 2 Tagen Freitag ist und nicht mehr jeden Tag verplanen will und auch nicht das, was sozusagen vor der Türe liegt, versäumen will. Es wird mir schon gelingen. Ich werde mich dann mal ins Wasser werfen, dort wo die Ironmänner starten, ich lasse aber Radfahren und Laufen aus und beim Schwimmen gehe ich auch nicht auf die volle Distanz. Ich habe es schon gesagt, man sieht die Dinge nicht mehr wie am ersten Tag. Das Meer hat die kitschig türkise Farbe wie immer, und wenn die Sonne kurz weg ist, in der Nacht hat es laue 23 bis 25 Grad Celsius. Wir kennen das bei uns nicht, hier ist es normal. Dritter Schreiber ist aus, was macht denn da ein Schriftsteller? Viele Schreibwerkzeuge habe ich jetzt nicht mehr. Nachtrag zu gestern. Bin da in Waimea auf die First Hawaiian Bank gestoßen, gehst mal Geld wechseln, die Euros zu Dollar machen. Das war eine Prozedur. Ich glaube das kommt dort nur einmal im Jahr vor. Im Vergleich zum Auto-fassen, was ich 5-mal machte, war ich drei oder viermal schneller, als hier meine Dollars zu bekommen. Und dann dieser entsetzliche Kurs, was ist da alles passiert seit ich von zu Hause weg bin. Aber letztendlich habe ich meine Scheine bekommen.
Da hätten uns unsere Gäste in Österreich früher einen schönen Aufstand gemacht bei solchen Wartezeiten. Aber ich habe ja Urlaub. Noch. Heute habe ich richtig schön gechillt und getrödelt und es ist auch Abend geworden. Ich habe wieder eine nette Bar entdeckt, “Pancho & Lefty’s”, lockere Kellner und ausgesprochen gutes Essen. Awesome. Open air, eh klar. Blick auf den Pazifik und die Hauptstraße und nicht teuer. Geht ja doch, der Italiener oder woher der auch sein mag, sieht mich nimmer. Ich war auch noch brav in der Kirche heute, nur kurz aber immerhin. Es war die erste gemauerte christliche Kirche auf Hawaii, sie lag zufällig auf dem Weg zur Bar. Eine schlichte Kirche ohne Altar, ein Buntglasfenster als Blickfang. Ein wenig Geschichte wird da natürlich auch gezeigt. Das sollte man schon gesehen haben. Hat mich da vielleicht der kalifornische Sandler gesehen, der mir bei Pancho in einer kurzen Zigarettenpause auflauerte, um mir eine abzubetteln.
Ich hätte gerne eine zweite geraucht, aber seine Gesellschaft behagte mir nicht. Sorry, eine Zigarette reicht auch.
Tag 29 in Hawaii auf Big Island
Puuuh, das war ein long run heute. Ich wollte zum Kilauea Crater fahren, was ich auch machte, leider war ein Teil der Straße wegen Sulfid-Gasen gesperrt. Schuld war ein übereifriger Kleinvulkan, ich bin dann die Crater Road weiter Richtung Süden gefahren. Da sieht man dann das ganze Ausmaß der Eruptionen was die Fläche betrifft, soweit das Auge reicht Lava. Das kann auch fad werden, aber nein, es ist absolut beeindruckend. Ich bin dann zurückgefahren und wollte die Runde andersrum fahren, aber beim Jagger Museum, wo sich auch das observatory befindet, war schon wieder Schluss.
Das Museum mit den dort präsentierten Geräten und Utensilien zur Beobachtung des Vulkans war sehr informativ, und ich habe dabei aufgeschnappt, dass es im Süden der Insel die Möglichkeit gibt, die glühend heiße Lava ins Meer fließen zu sehen. Also rein ins Auto und los. Natürlich, wir sind ja auf Big Island, geht es zuerst 30 miles nach Osten und 20 miles nach Süden. Dort angekommen – “Road closed – due to vulcano activities”. Schade, da kommt ein Typ des Weges und sagt mir, du kannst da noch locker 2 miles weiterfahren und da dein Auto parken. Okay, ich fahre dann weiter, da war die road dann ganz closed. Da ist die Lava einfach über die Straße drüber gesaust, schade. Auch um den Umweg, den ich dafür machen musste. Dann sehe ich zwei ältere Jungs im Jeep, “hey, du kannst da vorne ein Stück in den Wald reinfahren und da das Auto parken, anschließend ein kleiner hike und du bist am Meer”. Das tat ich dann auch, zwei Autos waren da geparkt, aber kein Mensch zu sehen. Auf dem Weg stehen immer wieder Schilder “Closed”, “Dangerous” oder “Hazardous”, geschätzt auf jedem 10ten Baum. Und nach wie vor, keine Menschenseele weit und breit. Nach einem netten Marsch in sengender Hitze sehe ich endlich den Herrn Ozean. Und auch ein paar Leute, sieht ja ganz gut aus. Aber die sind ja so weit weg von mir, wo ich glaube das es da sein soll, wo die Lava ins Meer fließt. Ein Helikopter kreist über unseren Köpfen, es kann also nicht mehr soweit dahin sein. Leider sind die Leute von da vorne auf dem Rückweg, und um sie zu befragen, waren sie einfach zu wenig nice. Also dann alleine weiter über die erkaltete Lava der Küste entlang. Dann auf einmal entdecke ich, dass das was ich vorhin für Menschen hielt, Steine sind, oje. Meine Brille war ja im Auto. Ich sehe da einen Typen herumlaufen, auf einmal war er weg. Ich schieße noch ein paar Fotos, verrichte im Schutz einiger kleines Gewächse ein kleines Geschäft, und warte. Nichts passiert, keiner kommt. Aber allein gehe ich da nicht weiter. Das ist mir einfach zu gefährlich. Ich habe jetzt 4 1/2 Wochen Urlaub überlebt, und da werde ich mir nicht wegen ein bisschen Lava die Füße verbrennen. Man sieht von da, wo ich jetzt stehe, schon ungefähr wo es sein muss, aber nochmals, alleine nein danke. Langsam gehe ich zurück zu meinem Auto in der Hoffnung, dass ich jemanden treffe, der etwas weiß oder sich auskennt. Auf dem Weg zurück treffe ich nur zwei Jungs, die mir eine Kokosnuss für 3 Dollar verkaufen wollen, sonst nichts. Zurück beim Auto, mittlerweile ganz allein auf weiter Flur, mache ich mich auf den Weg zurück nach Kona. Ca. 60 miles, super, aber eigentlich nur ein Katzensprung. Ich überlege, ob ich über Hilo fahren soll oder da wo ich schon hergefahren bin, der Einfachheit halber nehme ich das was ich schon kenne. Denn die Straße nach Hilo soll eh nicht so spannend sein, und einen weiteren Stopp habe ich heute ohnehin nicht vor. Nicht vorzustellen, wenn ich was entdecken sollte, das mir gefällt, wie komme ich dann heim? Noch schnell zu Walmart, brauche wieder einen größeren Zweitkoffer, der alte reichte nur für Hawaii, aber nicht für die großen Teiche. Ich wurde fündig, juhu. Eine billige Uhr dazu und alles ist gut. Ich geh dann mal zu Pacho & Co auf 2, 3 Heinekens. Schön langsam geht es daran ans Heimfahren zu denken. Ich sollte darüberschreiben, denke ich, wenn’s auch nur ein paar Zeilen sind. Ein wenig freue ich mich schon wieder auf zu Hause, und ich habe auch schon ein wenig drüber nachgedacht, wo der nächste Trip hingehen kann. So was in der Art, wie ich das mit Hawaii hingekriegt habe, würde ich sofort wieder machen. Muss nicht allein sein, kann aber muss nicht. Kommt drauf an. Worauf, naja der Typ/Typin muss hundertprozentig passen für mich, aber das ist nicht so schwer, aber auch nicht nur einfach. Also alles möglich. Mal sehen, was mir einfällt und was bis dahin alles passiert. Bis morgen.
Tag 30 in Hawaii auf Big Island
Puuuh, das war ein long run heute. Ich wollte zum Kilauea Crater fahren, was ich auch machte, leider war ein Teil der Straße wegen Sulfid-Gasen gesperrt. Schuld war ein übereifriger Kleinvulkan, ich bin dann die Crater Road weiter Richtung Süden gefahren. Da sieht man dann das ganze Ausmaß der Eruptionen was die Fläche betrifft, soweit das Auge reicht Lava. Das kann auch fad werden, aber nein, es ist absolut beeindruckend. Ich bin dann zurückgefahren und wollte die Runde andersrum fahren, aber beim Jagger Museum, wo sich auch das observatory befindet, war schon wieder Schluss.
Take-Off #1. So schaut’s aus. Wollte noch unbedingt loswerden, dass ich sehr froh bin diese 5 Wochen unbeschadet überstanden zu haben. Ich war immer gesund, habe mich nicht verletzt, und auch die Autos nicht zerkratzt. Auch dafür muss man dankbar sein. Denn, was ist schon normal. Ich hatte auch keine gefährlichen oder unheimlichen Situationen zu meistern, fad, gell? Nein im Ernst, wenn ich das Gefühl hatte, speziell in SFO, habe ich instinktiv das Richtige gemacht. Da sind schon Typen am Weg, denen sollte man eher ausweichen. Und das tat ich. Es ist ja ohnehin in vielen Reisführern beschrieben, man soll sich einfach natürlich und normal benehmen. Und nicht noch mehr auffallen, als man es mit der Kamera in der Hand ohnehin schon tut. Normalerweise bewegt man sich sehr oft in Gegenden, die sowieso stark von Touristen frequentiert sind, aber auch da muss man auf der Hut sein. Die Bösen sind ja auch nicht ganz blöd. Bin grad bei Pacho & Co, zufällig, und wollte da eine Kleinigkeit essen. Also wenn der Cäsar jeden Tag so einen Salat, der seinen Namen trägt, gegessen hätte, wäre er gesünder gestorben.
Aber gegen ein Messer in der Rippe, hilft auch der gesündeste kein Salat. Schnitt – ich muss jetzt meine Geschenke einkaufen, aber ich bin so unentschlossen heute. Ich wehre mich gegen das Geldausgeben, das ich sowieso nicht verhindern kann. Ich kann doch meine Fans nicht 5 Wochen allein lassen und dann mit leeren Händen zurückkommen. Diejenigen, welchen ich ein Hawaii-Hemd versprochen habe, tragen sicher schon eine Woche lang das gleiche Hemd, weil sie fix damit rechnen, von mir eines geschenkt zu bekommen. Jetzt fällt mir grad ein, dass ich seit ich aus den größeren Städten, wie SFO oder Honolulu weg bin, es beinahe nichts oder nur sehr wenig über Leute oder Menschen zu schreiben gibt. Oder mir ist halt zu ihnen nix eingefallen. Nein, aber die Leute hier sind so entspannt, so easy – hang-loose – da fallen nicht mal mehr die Germanen auf. So sehr sie sich manchmal darum bemühen. Also wirklich alles easy. Jetzt bin ich schon auf Seite 103 meines Büchleins angekommen, hätte ich mir nicht gedacht am day 1, april 28. Ich muss schon sagen, mein Buch war mir ein treuer Begleiter und ich habe wirklich brav darauf aufgepasst. Das eine oder andere Mal wurden wir zwei schon ein wenig bestaunt, ein- zweimal sogar bewundert, aber für viele Leute ist es doch eher befremdlich, wenn sich einer an eine Bar setzt, den Platz sucht, wo das Licht am besten ist und zu schreiben beginnt. Das haben wir geschafft, und wo es nicht gepasst hat, sind wir wieder gegangen, haben uns unsere Gedanken aufgehoben, um sie später anderswo zu Papier zu bringen. Es war eine tolle Zeit und eine sehr gute intensive Erfahrung. Um einigen Fragen entgegenzukommen, ich bin zwar gesellig und gesprächig, aber dieser Trip, diese Art der Reise, zuerst ein paar Tage in SFO und dann 4 Wochen Insel-Hopping auf Hawaii, da ist man an keinem Ort wirklich lange. Natürlich gab es Gespräche und Unterhaltungen, aber richtig tiefsinnig oder interessant waren die wenigsten. Allerweltsgequatsche halt. Ist es schon an der Zeit, Bilanz zu ziehen über meine Reise? Ich würde sagen ja, aus meiner Sicht zumindest. Ich sehe diese Reise als Ganzes, als Wiedersehen mit meiner Lieblingsstadt San Francisco. Und dann das Kennenlernen einer völlig anderen Welt, so schlimm wars zwar auch nicht, aber einer Welt aus Inseln vulkanischen Ursprungs, die nur wenige aus unserer Gegend zu sehen bekommen. Es ist noch ein wenig schwierig, wenn man noch im Hawaii-Alltagsmodus mit hang-loose und easy-feeling ist, die Zeit, die man da erlebt hat, aus der Distanz zu betrachten. Dafür fehlt mir noch der Abstand. Nur was ich jetzt schon sagen kann, ich habe hier eigentlich alles richtig gemacht, mit Unterstützung des Reisebüros Exit-Reisen, das wirklich sehr gute bis gute Hotels ausgesucht hat, und wo bis heute alles gepasst hat. Gute Arbeit Leute. Am morgigen, letzten Tag kann ja wohl auch nichts mehr schiefgehen. Dann ist Abflug Richtung Heimat. Ich habe auf dieser Reise sehr vieles gesehen, jede der Inseln mit Auto umrundet, soweit es ging, aber doch für einen hoffentlich nächsten Besuch einiges offengelassen.
Viele, die das lesen wissen um meine Vorfreude, die ich hatte, und die ganz lieben haben sie mit mir geteilt, und dieselben werden dabei sein, wenn wir uns über diesen Trip unterhalten, ich freue mich schon darauf. Vielleicht findet jemand Geschmack daran, und macht’s mir nach? Klar ist, dass heute und morgen so halbleere Tage sind, heute wollte ich zum Beispiel noch alles besorgen, was noch zu besorgen ist. Und morgen weiß ich noch nicht wie lange ich min Zimmer habe, weil sollte es bis Nachmittag sein, so hätte ich noch einen letzten großartigen Strand im Visier, es wird sich ergeben. Dann brauche ich einen Plan B. Ist wohl auch zu lösen. Aber heute wollte ich alles im Griff haben, mit der Packerei soweit sein, dass morgen nur mehr Kleinigkeiten zu tun sind, so sind sie halt, die Stiere. Ändern die sich nie, ich weiß nicht.
So jetzt lassen wir mal die Kirche im Dorf, es gibt wirklich Schlimmeres als auf Hawaii Kona-Coast einen freien Tag zur Verfügung zu haben, oder? Nochmal zurück zum Thema, es war ein Traumurlaub und ich werde noch oft und viel daran denken und auch daran unbedingt nochmal herzukommen. Aber wenn man einmal die Möglichkeit hat, auf diesen tollen Inseln zu Urlauben, verliert den kleinkarierten europäischen, wenn nicht österreichischen Blick auf die Welt, hier haben die Leute auch Ängste, Sorgen und Probleme, aber man sieht sie ihnen nicht an. Also kommt her und lasst euch verzaubern. Wisst ihr eigentlich wie weit Hawaii von zu Hause weg ist? In Flugkilometern sind es ca. 13.200, also wo ist Österreich? Natürlich von Hawaii aus betrachtet.
Ich denke die juckt nicht mal ein Hermann Maier, der nach seiner wilden Brez’n zwei Goldene erobert hat. Übrigens den Sturz habe ich mit ihm schon in einem persönlichen Gespräch analysiert, war lustig. Hier schauen sie halt Football, Baseball, Nascar und Boxen, Golf nicht zu vergessen. Das ist es auch, was du im TV so mitbekommst. Sorry Eishockey habe ich vergessen. Auf unseren TVs läuft ja auch nur das, wo wir gut sind oder gewinnen können. So weit so gut, also ich bin ein Fan der USA. Es ist einfach der Umgang miteinander, bis auf Ausnahmen, vergesst die Mordraten, aber nein das daily life, das für manche bei uns oberflächlich scheint, aber hier wird och gelächelt, wenn man jemanden den Weg frei macht oder auch dafür gedankt. Das suche ich bei uns vergeblich. Kurze Zigarettenpause, ist da nicht der homeless von gestern, den kalifornischen meine ich, no cigarette no money, you know hard times. Wenn man das erlebt, muss ich sagen mir geht es gut. Aber man achte trotzdem die homeless, clochards oder Sandler, die haben nicht selten eine Geschichte zu erzählen, die einme die Luft nimmt. Stopp jetzt, sonst wird es noch traurig zum Schluss. Jetzt muss ich die Kurve kriegen, noch ist Urlaub. Also abschließend, eine wahnsinnig tolle Zeit mit unzähligen Erlebnissen und Eindrücken, die reichen für Jahre. Danke, dass ich das erleben durfte. Was ich dann morgen am day 31 schreiben werde, weiß ich noch nicht, aber ich habe da viel Zeit auf den Flügen und Flughäfen. Time will tell.
Tag 31 in Hawaii auf Big Island
So jetzt haben wir ihn, den day 31 meines Traumurlaubes. In ein paar Stunden werde ich diese Inselwelt verlassen. Ich freue mich schon auf zu Hause, aber diesen Trip werde ich nie vergessen. So was macht man natürlich nicht jedes Jahr, obwohl ich würde schon. Mal sehen vielleicht ist es nochmal möglich. All the best for you, take care.